bad e. V. fordert Zusicherung von Politik, dass Pflegekräfte sich bei Verfügbarkeit auch noch einmal mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen können

Essen, 25. Februar 2021. Um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen, ist eine flächendecke Impfung erforderlich. Besonders im Fokus stehen dabei auch die in der Pflege tätigen Mitarbeiter, da diese durch ihre tägliche Arbeit mit vielen Menschen vulnerabler Gruppen einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Aber nicht alle vertrauen dabei auf den aktuell eingesetzten Impfstoff von AstraZeneca.

„Der bad e. V. begrüßt ausdrücklich, dass Pflegkräfte bei der Impfung eine hohe Priorität haben. Das bringt uns aber in der aktuellen Situation nur weiter, wenn Pflegekräfte von diesem Angebot auch flächendeckend Gebrauch machen. Und dies ist derzeit nicht überall der Fall, da nicht alle auf die Wirksamkeit dieses Impfstoffes vertrauen“, äußert Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des bad e. V..
Die Zweifel werden vor allem begründet durch die vermehrten Rückmeldungen zu starken Nebenwirkungen, die bei den anderen zugelassenen Impfstoffen nicht bzw. nicht in gleicher Weise aufzutreten scheinen. Aber auch die Tatsache, dass der Impfstoff von AstraZeneca nur eine Wirksamkeit von 70% entwickelt sowie eine Wirksamkeit gegenüber den Mutationen immer wieder als fraglich diskutiert wird, wirft Fragen auf.

„Um einen flächendeckenden Erfolg zu erzielen, muss die Akzeptanz des AstraZeneca-Impfstoffs verbessert werden. Neben einer transparenten Aufklärung, kann auch die Klarstellung helfen, dass Pflegekräfte aufgrund einer Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca nicht ihr Recht verlieren, sich bei einer ausreichenden Verfügbarkeit erneut mit einem der anderen Impfstoffe impfen lassen, um einen höheren Schutz zu erhalten“, weiß Andreas Kern, Inhaber von Pflegeeinrichtungen und 1. Bundesvorstand des bad e. V.. „Aus unserer Sicht darf das grundsätzliche Recht auf eine erneute, wirksamere Impfung nicht in Abrede gestellt werden“, ergänzt Kapp aus rechtlicher Sicht.

Der bad e. V. hat aus diesem Grund aktuell den Bundes- und alle Landesgesundheitsministerien angeschrieben und um die Zusicherung gebeten, dass eine spätere Nachimpfung bei Verfügbarkeit der mRNA-Impfstoffe ohne weiteres möglich ist. Kapp betont, dass die Sorgen der Pflegekräfte von der Politik ernst genommen werden müssen: „Transparenz kann Zweifel aus der Welt räumen. Wir gehen davon aus, dass sich viele Pflegekräfte mit einer derartigen Zusicherung doch bereits jetzt impfen lassen, auch wenn sie zunächst einer Impfung skeptisch gegenüberstanden. Und dies bringt uns alle dem Ende der Pandemie einen Schritt näher.“

Kontakt
Bundesverband Ambulanter Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V.
Andrea Kapp, RA‘in
Zweigertstr. 50
45133 Essen
Tel. 0201.354001
E-Mail. a.kapp@bad-ev.de

Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. mit seinem Hauptsitz in Essen wurde 1988 gegründet. Er vertritt die Interessen von bundesweit rund 1000 zumeist privat geführten Pflegediensten und -einrichtungen und stellt damit einen der großen Leistungserbringerverbände in der Wachstumsbranche Pflege und Betreuung dar.Ziel seiner Arbeit ist es, die Qualität und die Bedingungen der Leistungserbringung der ambulanten und stationären Pflege zu verbessern: und zwar gleichermaßen für die Unternehmen, die Pflegenden und die Pflegebedürftigen. Der bad e. V. mit seinen Landesorganisationen führt Verhandlungen unter anderem zu Vergütungsbedingungen für Pflegedienste und Pflegesätze für Heime.
Der bad e. V. ist in den wichtigen Beratungsgremien in Berlin vertreten und wird zu Änderungen pflegerelevanter Gesetze angehört. Zudem müssen die Landesorganisationen zu geplanten Landesgesetzen und -vorschriften gehört werden. Diese haben seit der Föderalismusreform im Pflegebereich erheblich an Bedeutung gewonnen.

Mit freundlichen Grüßen
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e. V.

Andrea Kapp, RA’in
Bundesgeschäftsführerin
Qualitätsbeauftragte (TÜV)